Gründung im Wasserschloss Hagenwil

Der erste Kiwanis-Club wurde 1915 in Detroit/USA gegründet. 1963 entstanden die ersten Kiwanis-Clubs in Europa: in Wien und Basel.

Der junge Kiwanis Club Oberthurgau wurde am 15. November 2018 im Wasserschloss Hagenwil gegründet. Der Club zählt derzeit 15 aktive weibliche und männliche Mitglieder. Die anstehende Organisations- und Charterfeier wird noch im Frühling und Herbst 2019 durchgeführt werden.

«Sie wollen in der Region helfen»

Sie sind beruflich erfolgreich und Mitglieder des erst jüngst gegründeten Service-Clubs Kiwanis Oberthurgau. Aber elitär seien sie nicht, sagen Hans-Dieter Schmitt und Reto Bissegger entschieden. Schliesslich habe man den Club vor allem deshalb gegründet, um in der Gemeinschaft etwas Gutes für Kinder und Jugendliche zu tun. Denn das soll das Ziel des neuen Service-Clubs im Oberthurgau sein. Ganz so einfach sei das aber gar nicht, sagt der Projektverantwortliche Hans-Dieter Schmitt.«Familien, die tatsächlich in der einen oder anderen Form Unterstützung brauchen, tun sich schwer damit, das öffentlich zu machen.»

Dennoch habe der Club unmittelbar nach seiner Gründung im Spätherbst ein erstes Projekt gefunden. Konkret handle es sich um eine junge Familie in Amriswil, deren beiden Töchtern für ein Jahr der Beitrag für die Spielgruppe bezahlt wird. «Wir sind über die Frau eines Mitglieds aufmerksam geworden auf den Fall», erklärt Schmitt. Die Familie hätte den Beitrag selber nicht aufbringen können. Die Eltern hätten sich sehr darüber gefreut, dass die Kiwanis-Mitglieder es nun möglich machten, dass die beiden Mädchen mit ihren Gspändli zusammen in die Spielgruppe gehen könnten. Was nach dem Jahr wird, mochte Schmitt noch nicht sagen. Möglicherweise werde sich für die Familie ein neuer Weg ergeben. Fest steht, dass ein soziales Engagement des Kiwanis-Clubs nicht unbefristet sein kann. Denn sonst wären die Ressourcen schnell erschöpft und es könnten keine neuen Projekte mehr an die Hand genommen werden. Projekte, die allerdings nicht primär über Geldleistungen umgesetzt werden sollen.

Persönliches Engagement ist wichtig.

Schmitt kann sich vorstellen, dass die Mitglieder zum einen ihre berufliche Qualifikation und zum anderen ihre zeitlichen Ressourcen in ein Projekt einbringen könnten. «Schön wäre es, wenn wir etwas für Kinder und Jugendliche der Region real umsetzen könnten», sagt er. Im Laufe dieses Jahres werde der Club sich eingehend mit der Frage befassen und wenn möglich ein entsprechendes Projekt aufgleisen. «Unser Engagement soll den Kindern unserer Region zugute kommen», betont auch Club-Präsident Reto Bissegger. Denn das sei eines der Ziele: regional zu wirken. «Es gibt auch hier Menschen, die Hilfe benötigen», ist der Club-Präsident überzeugt. «Oft würde das übersehen. Zunächst aber sollen nun die beiden Amriswiler Mädchen dank dem Kiwanis-Club Zugang zur Spielgruppe und damit zur sozialen Integration erhalten.»

 

Quelle: Thurgauer Zeitung, 17. Januar 2019

Text und Bild: Rita Kohn

Bildtitel: Präsident Reto Bissegger und Projektverantwortlicher Hans-Dieter Schmitt stellen das Kiwanis-Engagement vor.